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Nachhaltiger Tourismus: Klimaschutz versus wirtschaftlicher Erfolg?

Online-Fachtag des Netzwerks Global der NaturFreunde Deutschlands mit dem Thema "Tourismus im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlicher Notwendigkeit und Klimawandel"

Das Netzwerks Global lud am 27. November 2021 zu einer spannenden Diskussionsrunde zum Thema Nachhaltiger Tourismus ein. Unter dem Motto „Tourismus im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlicher Notwendigkeit und Klimawandel“ wurden die positiven Auswirkungen des Tourismus auf die Wertschöpfung in den Ländern des globalen Südens den negativen Auswirkungen der Luftfahrt gegenübergestellt.

 

Süden ist von Tourist*innen aus reichen Ländern abhängig

Ein zentrales Thema war die starke Abhängigkeit der Tourismusregionen im globalen Süden von den Tourist*innen aus den reichen Ländern. So berichtete etwa Nabaraj Adhikari von den Naturfreunden Nepal, Sektion Pokhara, von den dramatischen Auswirkungen des durch Corona bedingten touristischen Stillstandes auf die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung.

 

Anne Kretzschmar und Alexander Araya von Stay Grounded (https://stay-grounded.org/) hoben die Dringlichkeit eines gerechten Übergangs vom Flugverkehr zu einer klimafreundlichen Mobilität hervor: Schon heute trägt der Flugverkehr, obwohl global betrachtet nur eine Minderheit der Menschen daran teilnimmt, mit 3,5 % zum menschengemachten Klimawandel bei – Tendenz steigend. Dazu kommen die negativen Auswirkungen durch den Aus- bzw. Neubau von Flughäfen, um immer mehr Tourist*innen eine möglichst rasche und bequeme Anreise auch in entlegene Destinationen zu ermöglichen.

 

Tourismus braucht einen Wandel!

So herrschte auch in der nachfolgenden Diskussion breiter Konsens, dass es einen grundlegenden Wandel im globalen Tourismus braucht. Zentral dabei ist die Einbeziehung der Menschen aus den Tourismusdestinationen, was auch Mamadou Mbodji, Präsident des Naturfreunde Afrikanetzwerks und Vize-Präsident der Naturfreunde Internationale, in seinem Statement hervorhob. Denn während Tourist*innen auch auf nähere, umweltfreundlich erreichbare Destinationen ausweichen können, sind die Menschen aus den Ländern des globalen Südens auf ein gewisses Maß an Mobilität ebenso angewiesen wie auf die touristische Wertschöpfung. Und nicht zuletzt trägt der globale Tourismus ganz wesentlich zu einem interkulturellen Austausch bei, der gerade in Zeiten des zunehmenden Nationalismus an Bedeutung zunimmt.

 

Weitere Infos zur Veranstaltung: https://www.naturfreunde.de/termin/fachtag-kein-einkommen-dafuer-saubere-luft

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