umwelt.naturfreunde.at

Essen ist kostbar! Lebensmittelverschwendung? Nein, danke!

Die zunehmende Verschwendung von Lebensmittel ist in unserer heutigen Gesellschaft ein großes Problem. Etwa ein Drittel der gesamten Lebensmittelproduktion wird weggeworfen und schafft es nicht auf unsere Teller. Allein mit den Lebensmitteln, die in Europa vernichtet werden, könnten die Hungernden der Welt zweimal ernährt werden!

Wir haben daher gemeinsam mit 16 Naturfreunde-Hütten regionale und saisonale Rezepte zusammengestellt, für deren Zubereitung man auch die eine oder andere Zutat aus Restbeständen verwenden kann.

Die Hüttenwirtinnen und -wirte müssen ganz besonders darauf achtgeben, die richtige Menge an Lebensmitteln einzukaufen, da deren Transport aufwendiger ist als im Tal. Sie überlegen sich auch immer ganz genau, welche leckeren Gerichte man mit übrig gebliebenen Zutaten, Beilagen und Speiseresten zaubern kann. Bei den Rezepten stehen daher auch immer wertvolle Tipps für ein noch besserers Haushalten in der Küche.

 

Nein zur Verschwendung von Lebensmitteln!

Lebensmittel sind kostbar. Wir sollten mit ihnen sorgfältig und verantwortlich umgehen. Von den weltweit jedes Jahr produzierten Lebensmitteln werden laut Welternährungsorganisation FAO über 1,3 Milliarden Tonnen verschwendet. Das entspricht etwa einem Drittel der gesamten Lebensmittelproduktion. Aufgrund des mangelhaften Datenmaterials gehen manche Experten davon aus, dass global sogar die Hälfte der für den menschlichen Verzehr geernteten und hergestellten Lebensmittel weggeworfen wird.

 

In den Industriestaaten bestehen ca. 40 % der Nahrungsmittelverluste aus völlig genießbaren Lebensmitteln. 795 Millionen Menschen leiden täglich an Hunger. Das ist weltweit jeder neunte Mensch. Mit den Lebensmitteln, die in Europa vernichtet werden, könnten die Hungernden der Welt zweimal ernährt werden.

 

In Österreich gibt es entlang der Wertschöpfungskette - exklusive Landwirtschaft, Produktion und Großhandel! - rund 760.000 Tonnen Lebensmittelabfälle und -verluste. Die Hälfte davon gilt laut Fachleuten als vermeidbar. Alleine in den Restmüll österreichischer Haushalte wandern jährlich 157.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelreste. Am meisten landen Brot sowie Süß- und Backwaren (28 %) im Müll, gefolgt von Obst und Gemüse (27 %). In Wien wird jeden Tag so viel Brot weggeworfen, wie in Graz konsumiert wird.

 

Unmengen von Obst und Gemüse werden entsorgt, weil sie nicht den Ansprüchen des Marktes entsprechen. Unmengen von genießbarem Essen werden - sowohl im Handel als auch in den privaten Haushalten -  bereits am Mindesthaltbarkeitsdatum weggeworfen. Wir sind es gewohnt, in den Supermärkten zu jeder Tages- und Jahreszeit alles zu bekommen: frisches Brot und Gebäck, Erdbeeren und Tomaten im Winter etc. Was nicht verkauft wird, kommt in die Mülltonne. Was das alles kostet, wird auf die Preise aufgeschlagen.

 

Unser Umgang mit Lebensmitteln hängt auch eng mit weltweiten Umweltproblemen zusammen, etwa mit dem Klimawandel. Die Produktion und der Transport von Lebensmitteln verschlingen wertvolle menschliche sowie natürliche Ressourcen wie Wasser, Boden und fossile Energieträger. In der Landwirtschaft, vor allem bei der Tierhaltung, und beim Transport von Lebensmitteln entstehen große Mengen von klimaschädlichen Gasen. Eine Reduzierung der Lebensmittelverschwendung würde daher eine deutliche Reduzierung schädlicher Treibhausgase bewirken.

 

Dein möglicher Beitrag!

Wir Menschen in den Industrienationen müssen und können den Wahnsinn der Überflussgesellschaft stoppen. Jede(r) von uns kann ihren/seinen Teil dazu beitragen.

 

Die wichtigsten Eckpfeiler sind:

 

- geplant einkaufen,

- vor dem Kauf Haltbarkeit der Lebensmittel prüfen,

- nur passende Mengen kaufen,

- Vorräte richtig lagern,

- genießbare Reste verwenden.

 

Die 56-seitige Broschüre „Naturfreunde-Hütten kochen auf! Rezepte & Tipps gegen Lebensmittelverschwendung“ bietet wichtige Informationen über den verantwortungsbewussten Umgang mit Lebensmitteln, viele praktische Tipps für die Lagerung von Nahrungsmitteln und eine Reihe von Rezepten, mit denen tolle Gerichte gelingen, für die man auch Übriggebliebenes verwenden kann.

 

Unter "Downloads" kann die Broschüre kostenlos heruntergeladen werden. Naturfreunde Mitglieder können die Broschüre auch gratis bestellen, für Nicht-Mitglieder wird ein Kostenbeitrag von 7 Euro in Rechnung gestellt.

Am Hans-Berger-Haus in Tirol bereitet Hüttenwirtin Silvia Huber mit viel Liebe ihren berühmten Mastochsenbraten (der Ochse wurde im Hinterkaiserhof im Kaisertal, quasi in Sichtweite aufgezogen) zu!
Die Naturfreunde haben gemeinsam mit 16 Hütten die Broschüre „Naturfreunde-Hütten kochen auf! Rezepte & Tipps gegen Lebensmittelverschwendung“ erarbeitet. Die Broschüre kann für Naturfreunde-Mitglieder kostenlos bestellt werden!
Das Gauertalhaus in Vorarlberg verwendet ausschließlich Zutaten und Produkte aus biologischer Herkunft!
ANZEIGE

Nachhaltige Rezepte von 16 Naturfreunde-Hütten

Vorspeisen & Suppen

Pinzgauer Hütte: Bauernsalat mit Gröstl & Spiegelei

Die Pinzgauer Hütte verwendet nur Lebensmittel aus der Region. Kräuter, Salate und sonstiges Gemüse wird im eigenen Garten angebaut.

Gauertalhaus: Montafoner Gerstensuppe

Das Gauertalhaus ist die erste biozertifizierte Hütte der Naturfreunde. In der Küche werden nur Bioprodukte vom eigenen Hof und von den umliegenden Almen verwendet!

Hans-Berger-Haus: Getrüffelte Karottensuppe

Hüttenwirtin Silvia Huber kocht auf Holzfeuer, verbindet ayurvedische Elemente mit traditionellen Rezepten und verwendet Kräuter und Pflanzen der umliegenden Wiesen.

Naturfreundehaus Kolm-Saigurn: Bergknappensuppe

In Kolm-Saigurn werden die meisten in der Küche verwendeten Lebensmittel aus der Region bezogen. Kräuter und Salat kommen aus dem eigenen Garten.

Höllensteinhaus: Kaspressknödelsuppe

Das Höllensteinhaus ist für seine sehr gute Hausmannskost bekannt und wurde 2013 mit dem österr. Umweltzeichen zertifiziert!

Hauptspeisen

Voldertalhütte: Tiroler Gröstl

Qualität hat einen besonderen Stellenwert: Die Familie Pfurtscheller verwendet in der Küche nur hochwertige und frische Produkte aus der Region. Das schmeckt man!

Hochangerschutzhaus: Eierschwammerl mit Semmelknödel

Die Wirtin des Hochangerschutzhauses legt viel Wert auf saisonale Produkte und ist in der ganzen Region für ihr köstliches, vor allem traditionelles Essen bekannt.

Waxriegelhaus: Waxriegelknödel

Alle Gerichte werden vom Hüttenwirt frisch zubereitet. Auch das Brot wird selbst gebacken, der Hollersaft selbst gemacht, und die Kräuter und teilweise auch das Gemüse stammen aus dem eigenen Garten.

Schutzhaus Neubau: Fleischkrapfen mit Sauerkraut

Im Schutzhaus Neubau gibt es ausschließlich Selbstgemachtes zu genießen: von Kaspressknödeln, Leberknödeln und Kasnocken über Fleischkrapfen bis hin zu den Mehlspeisen.

Süsses

Naturfreundehaus Knofeleben: Topfenstrudel

Das Naturfreundehaus Knofeleben hat eine sehr abwechslungsreiche Speisekarte, die sich nach der jeweiligen Saison richtet. Der Großteil der Produkte für Küche und Schank wird von Betrieben aus der Region bezogen.

Koschutahaus: Gebackenes Weißbrot (Florianischnitten)

Alle Fleisch-, Wurst- und Speckspezialitäten, Marmeladen, Kasnudeln, Mehlspeisen und das Brot werden von den Hüttenwirten selbst gemacht. Verwendet werden fast ausschließlich Produkte aus der Region.

Ennser Hütte: Topfenkuchen

In der Ennser Hütte wird man mit bodenständiger, österreichischer Küche verwöhnt. Verwendet werden nur Qualitätsprodukte (teilweise bio) von Bauern und Lieferanten aus der Nationalparkregion.

Wiesberghaus: Schneebälle

Die Hüttenwirtin legt großen Wert auf gesunde und heimische Lebensmittel: Das Haus wird regelmäßig mit Almmilch aus Gosau, Eiern vom Bauernhof, Gemüse aus Eferding und Fleisch aus der Region beliefert.