Im Rahmen der Auftaktveranstaltung des diesjährigen Wasser:Wege Schwerpunkts „Seen und Uferzonen“ der Naturfreunde Internationale und der Österreichischen Bundsforste, am vergangenen Samstag in Döbriach am Millstätter See, erfuhren Kinder und Erwachsene Wissenswertes über die heimischen Wasserlebewesen. Zu diesem Anlass wurde auch die neue Wasser:Lebens:Räume – Broschüre „Seen und Uferzonen“ vorgestellt, die Informationen zum Verstehen, Erleben und Schützen dieser Lebensräume gibt. Andrea Lichtenecker, Projektleiterin und stellvertretende Geschäftsführerin der Naturfreunde Internationale, und Andreas Haas vom Naturraummanagement der Österreichischen Bundesforste begrüßten zu diesem Anlass Jung und Alt zu einem gemeinsamen Naturerlebnistag. „Die Nutzung von Gewässerlebensräumen durch den Menschen beeinträchtigt oft die Lebewesen, die in und an diesen Gewässern wohnen. Deshalb ist ein rücksichtsvolles Verhalten beim Aufenthalt in der Natur besonders wichtig“ betonte Andrea Lichtenecker. Stefan Bayer vom Forstbetrieb Kärnten-Lungau hob die besondere Verantwortung der ÖBf als größter Naturraumbewirtschafter Österreichs für die heimischen Seen und Wälder hervor. Nach den Grußworten von Martin Hipp, Bürgermeister von Döbriach-Radenthein, verwies Gerald Loidl, der Landesvorsitzende der Naturfreunde Kärnten, auf die vielen Aktivitäten rund um Naturschutz und Naturerlebnis, die von den Naturfreunden in Kärnten angeboten werden, darunter auch fünf Natura Trails, die das Naturerleben in ausgewählten Kärntner Schutzgebieten fördern.
Anschließend erforschten die TeilnehmerInnen mit dem eigens im Zuge der Wasser:Wege Kampagne entwickelten Wasser:Rucksack einen kleinen Zufluss des Millstätter Sees. Dabei wurden die tierischen Bewohner des Bachs wie Steinfliegen- und Köcherfliegenlarven behutsam unter der Lupe betrachtet und anschließend wieder in die Freiheit entlassen. Besonders erfreut zeigte sich Naturfreundin Ulrike Reutterer über den Fund einer Lidmückenlarve: „Diese Tiere leben nur in sehr sauberen Gewässern. Sie sind somit ein guter Indikator, dass der Bach ökologisch in einem hervorragenden Zustand ist,“ so die erfahrene Naturpädagogin.Während der Wanderung, die entlang des „Natura Trails Millstätter See“ durch die vielfältigen Buchenwälder am Südufer des Sees führte, informierte Thomas Schneditz, Naturschutzreferent der Naturfreunde Kärnten, über den See mit seiner artenreichen Tier- und Pflanzenwelt sowie über die Geschichte der menschlichen Besiedlung an seinen Ufern. Waldpädagoge Roman Plieschnegger von den ÖBf hob die Bedeutung der Pflege von Wald und See hervor, die in der Verantwortung der Österreichischen Bundesforste liegt.Zurück ging es mit dem Schiff über den See. So konnten die TeilnehmerInnen den wasserreichsten See Kärntens noch einmal unmittelbar erleben – im Bewusstsein, dass jeder Einzelne dazu beitragen kann, solche Naturschätze auch für die folgenden Generationen zu erhalten.
Naturerleben spielt in Österreich dank seiner Vielfalt an naturnahen Landschaftsräumen eine große Rolle. Gerade Gewässerlebensräume üben eine besondere Anziehungskraft auf uns aus, wobei ein rücksichtsvoller Umgang mit der Natur in diesen sensiblen Gebieten besonders wichtig ist.Das Projekt Wasser:Wege, ein Kooperationsprojekt der Naturfreunde Internationale, der Naturfreunde Österreich und der Österreichischen Bundesforste, macht auf die Besonderheiten von Gewässern und wassernahen Lebensräumen mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt aufmerksam und regt zu einem verantwortungsbewussten Freizeitverhalten an. Von 2011 bis 2015 steht pro Jahr jeweils ein Lebensraumkomplex im Mittelpunkt. Gestartet wurde 2011 mit „Gletscher, Karst und Bergwäldern“, gefolgt von „Bäche, Flüsse und Auwälder“, „Seen und Uferzonen“ sowie „Moore und Bruchwälder“. In jedem Jahr werden verschiedene Aktivitäten wie Naturerlebniswanderungen, Rad- und Paddeltouren, Jugend-Workcamps, Mal- und Fotowettbewerbe und Informations-veranstaltungen rund um das Thema Wasser angeboten. Aktionen mit dem Naturerlebnisset „Wasser:Rucksack“ sind speziell auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet und fördern ein spielerisches Erforschen von Gewässern.