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Bundesforste und Naturfreunde schaffen barrierefreies Moorerlebnis

Naturfreunde und Bundesforste entwickeln barrierefreie Naturerlebnisangebote – Neues Themenjahr „Moore und Moorwälder“ der Kooperation „Wasser:Wege“– Auftakt am 13. Juni 2014!

Wien, 10. Juni 2014: Torfmoos ertasten, seltenen Vogelstimmen lauschen oder fleischfressende Pflanzen bestaunen: „Naturerlebnisangebote boomen, doch nach wie vor sind Menschen aufgrund ihrer körperlichen oder sozialen Einschränkungen von vielen Aktivitäten ausgeschlossen“, erklärt Andrea Lichtenecker, stv. Geschäftsführerin der Naturfreunde Internationale.

 

Naturerlebnis für alle!

„Mit der Initiative „Naturerleben für alle“ entwickeln Naturfreunde gemeinsam mit den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) maßgeschneiderte Konzepte, um auch Menschen mit körperlichen Behinderungen ein barrierefreies Naturerlebnis zu ermöglichen.“ In Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Zivil-Invalidenverband (ÖZIV) und dem Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich (BSVÖ) werden den speziellen Anforderungen in den naturpädagogischen Konzepten Rechnung getragen. Gleichzeitig sollen Anleitungen entwickelt werden, um Wald- und Erlebniswege bedürfnisgerecht und barrierefrei zu gestalten. „Als größter Naturraummanager des Landes pflegen und bewirtschaften wir die uns anvertrauten Wälder, Berge und Seen im Sinne der Nachhaltigkeit. Wir wollen auch ökologische mit sozialen Aspekten noch stärker verknüpfen und in unserem Naturvermittlungsprogramm die Vielfalt der Natur für alle Menschen gleichermaßen erlebbar machen“, unterstreicht Bundesforste-Vorstand Georg Erlacher die Beweggründe. Die Initiative „Naturerleben für Alle“ ist Teil der Kooperation „Wasser:Wege“ von ÖBf und Naturfreunden, die 2014 mit dem Schwerpunkt „Moore und Moorwälder“ ins vierte und letzte Jahr startet. So werden passend zum Themenjahr unter anderem Naturführungskonzepte für Menschen mit Gehbehinderung in den Moorgebieten der Bundesforste erarbeitet.

 

Moore und Moorwälder: Bedrohte Vielfalt

 „Moore und Wälder in feuchten, sumpfigen Gebieten zählen heute zu den am stärksten gefährdeten Lebensräumen in Mitteleuropa. Gleichzeitig sind sie aber Hotspots der Artenvielfalt und spielen als CO2-Speicher eine wesentliche Rolle im Klimaschutz“, erklärt Erlacher den Schwerpunkt des neuen Themenjahres. So kann ein Hektar Moor etwa viermal soviel Kohlenstoff speichern wie ein Hektar Regenwald. In den letzten Jahrhunderten sind viele Moore entwässert worden, um Weide-, Verkehrs- und Siedlungsflächen zu schaffen oder um Torf abzubauen. 90% der Feuchtbiotope in Österreich gingen dabei verloren. „Ziel der Kooperation ist es, im neuen Themenjahr Wissen über die Ansprüche der charakteristischen Tier- und Pflanzenwelt in Moorökosystemen zu vermitteln und das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang zu schärfen“, so Andrea Lichtenecker. Wertvolle Tipps dafür liefert die neue Broschüre „Moore und Moorwälder“, die unter "Downloads" zum Runterladen zur Verfügung steht.

 

 

Auftaktveranstaltung „Moore und Moorwälder“ am Pass Thurn, Salzburg

 

Die Auftaktveranstaltung zum neuen Themenjahr „Moore und Moorwälder“ findet am Freitag, 13. Juni 2014, im Wasenmoos am Pass Thurn statt. Das Wasenmoos in Salzburg ist eines von 474 Moorgebieten, das die Bundesforste bereits vor 20 Jahren aktiv unter Schutz gestellt haben. Eingebunden sind Schulklassen des BORG und der Volksschule Mittersill, die eine Führung durch das Moor machen und spielerisch die Besonderheiten eines Moores kennen lernen. Ergänzend dazu steht eine naturpädagogische Wanderung für Erwachsene und Familien auf dem Programm.

 

 

Wasser:Wege – Österreichs Wasserschätze erhalten und erleben

 

Die Kooperation „Wasser:Wege“ zwischen Bundesforsten und Naturfreunden wurde 2011 anlässlich der Aktionsdekade der Vereinten Nationen „Wasser – Quelle des Lebens 2005-2015“ ins Leben gerufen. Mit vielfältigen Maßnahmen, Aktivitäten und erlebnispädagogischen Methoden werden unterschiedliche Lebensräume vorgestellt, ökologische Zusammenhänge erklärt sowie vorbildhafte Beispiele für eine natur- und umweltbewusste Freizeitnutzung aufgezeigt. Bis 2015 steht jeweils ein spezifischer Lebensraum im Mittelpunkt der Kooperation „Wasser:Wege“. Gestartet wurde 2011 mit dem Schwerpunkt „Gletscher, Karst und Bergwälder“, gefolgt von „Bäche, Flüsse und Auwälder“ (2012) sowie „Seen und Uferzonen“ (2013).

 

Weitere Informationen, Termine und die neue Lebensraumbroschüre „Moore und Moorwälder“ mit wertvollen Tipps für ein verantwortungsbewusstes Verhalten in der Natur und Beispielen für erfolgreiche Initiativen zum Schutz der Moore unter www.wasser-wege.at

 

Das wunderschöne Löckenmoos bei Gosau
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