Die Naturfreunde, die deutsch-französisch-schweizerische Oberrheinkonferenz und TRION, das Netzwerk für Energie und Klima des Oberrheins, koorganisierten die Konferenz „Energiewende und Lebensqualität“ am 15. November 2013. Über 100 Teilnehmer aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz kamen im Neubau des Regierungspräsidiums Freiburg zusammen, um grenzüberschreitend voneinander zu lernen. Die Referenten stellten vorbildhafte Initiativen aus den verschiedenen Teilräumen des Oberrheins vor, um die Bürgerinnen und Bürger zielgerecht bei ihren Energieprojekten zu unterstützen. Frau Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer eröffnete die Veranstaltung und betonte, dass „unsere Gesellschaft den Anforderungen der Energiewende nur dann gewachsen ist, wenn alle Akteure, aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft am selben Strang ziehen.“ Politik und Wirtschaft können aktive Bürgerinnen und Bürger motivieren und anspornen. Auch Regina Schmidt-Kühner, stellvertretende Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands, ist der Meinung, dass die zahlreichen Energiegenossenschaften am Oberrhein zeigen, dass das Erfolgsmodell darin bestehe, die Menschen in die Energiewende einzubinden. „Wer mitmacht, sorgt nicht nur für sauberen Strom, sondern geht auch bewusster mit Energie um.“ Eine soziale und ökologische Energiewende für die Menschen und mit den Menschen würde die Lebensqualität steigern. Die Bevölkerung bringe regenerativen Energieanlagen eine hohe Akzeptanz entgegen, die mit dem erlebten Nutzen und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien steige, so Robin Grey, Geschäftsführer des Klimaschutz am Oberrhein e.V. Allerdings wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger mehr Beteiligungsmöglichkeiten und Einbindung in politische Entscheidungsprozesse. Bürgerbeteiligungsprojekte, bei denen Zivilgesellschaft und Wirtschaft erfolgreich zusammenarbeiten, sind z.B. „Regiosonne“ und „Regiowind“, die der Energiedienstleister Badenova gemeinsam mit der Ökostromgruppe Freiburg umgesetzt hat. Solche Projekte solle auch in Zukunft auf badischer Seite ausgebaut werden. Manfred Pils, Präsident der Naturfreunde Internationale, betonte, dass eine grenzüberschreitende, gerechte Energiewende einen klaren Ordnungsrahmen brauche. „Wir Umwelt- und Sozialverbände begreifen uns als Anwälte der Bürgerinnen und Bürger, um zu zeigen, dass soziale und ökologische Ziele zusammengehören“. Die Rahmenbedingungen müssten allerdings auf politischer Ebene geschaffen werden, weswegen der Austausch zwischen Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft gepflegt werden sollte. Die Exkursion im Anschluss an die Veranstaltung führte die Teilnehmer (von denen fast die Hälfte aus dem Elsass kam) in das Modellstadtviertel Vauban in Freiburg, wo sie sich nachhaltige Städtekonzeption und Bauweisen ansahen. Während der zweistündigen Tour betonten die Führer nicht nur die Besonderheiten verschiedener Gebäude, sondern zeigten auch in den Häusern die innovativen Lösungen beispielsweise fürs Heizen und für die Stromerzeugung. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Landschaft des Jahres 2013/14 Oberrhein von Naturfreunden aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz gemeinsam mit der Naturfreunde Internationale unter der Schirmherrschaft der Oberrheinkonferenz (ORK) und in Kooperation mit dem Netzwerk für Energie und Klima der Trinationalen Metropolregion Oberrhein (TRION) statt.