Wir haben daher gemeinsam mit 16 Naturfreunde-Hütten regionale und saisonale Rezepte zusammengestellt, für deren Zubereitung man auch die eine oder andere Zutat aus Restbeständen verwenden kann.
Die Hüttenwirtinnen und -wirte müssen ganz besonders darauf achtgeben, die richtige Menge an Lebensmitteln einzukaufen, da deren Transport aufwendiger ist als im Tal. Sie überlegen sich auch immer ganz genau, welche leckeren Gerichte man mit übrig gebliebenen Zutaten, Beilagen und Speiseresten zaubern kann. Bei den Rezepten stehen daher auch immer wertvolle Tipps für ein noch besserers Haushalten in der Küche.
Lebensmittel sind kostbar. Wir sollten mit ihnen sorgfältig und verantwortlich umgehen. Von den weltweit jedes Jahr produzierten Lebensmitteln werden laut Welternährungsorganisation FAO über 1,3 Milliarden Tonnen verschwendet. Das entspricht etwa einem Drittel der gesamten Lebensmittelproduktion. Aufgrund des mangelhaften Datenmaterials gehen manche Experten davon aus, dass global sogar die Hälfte der für den menschlichen Verzehr geernteten und hergestellten Lebensmittel weggeworfen wird.
In den Industriestaaten bestehen ca. 40 % der Nahrungsmittelverluste aus völlig genießbaren Lebensmitteln. 795 Millionen Menschen leiden täglich an Hunger. Das ist weltweit jeder neunte Mensch. Mit den Lebensmitteln, die in Europa vernichtet werden, könnten die Hungernden der Welt zweimal ernährt werden.
In Österreich gibt es entlang der Wertschöpfungskette - exklusive Landwirtschaft, Produktion und Großhandel! - rund 760.000 Tonnen Lebensmittelabfälle und -verluste. Die Hälfte davon gilt laut Fachleuten als vermeidbar. Alleine in den Restmüll österreichischer Haushalte wandern jährlich 157.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelreste. Am meisten landen Brot sowie Süß- und Backwaren (28 %) im Müll, gefolgt von Obst und Gemüse (27 %). In Wien wird jeden Tag so viel Brot weggeworfen, wie in Graz konsumiert wird.
Unmengen von Obst und Gemüse werden entsorgt, weil sie nicht den Ansprüchen des Marktes entsprechen. Unmengen von genießbarem Essen werden - sowohl im Handel als auch in den privaten Haushalten - bereits am Mindesthaltbarkeitsdatum weggeworfen. Wir sind es gewohnt, in den Supermärkten zu jeder Tages- und Jahreszeit alles zu bekommen: frisches Brot und Gebäck, Erdbeeren und Tomaten im Winter etc. Was nicht verkauft wird, kommt in die Mülltonne. Was das alles kostet, wird auf die Preise aufgeschlagen.
Unser Umgang mit Lebensmitteln hängt auch eng mit weltweiten Umweltproblemen zusammen, etwa mit dem Klimawandel. Die Produktion und der Transport von Lebensmitteln verschlingen wertvolle menschliche sowie natürliche Ressourcen wie Wasser, Boden und fossile Energieträger. In der Landwirtschaft, vor allem bei der Tierhaltung, und beim Transport von Lebensmitteln entstehen große Mengen von klimaschädlichen Gasen. Eine Reduzierung der Lebensmittelverschwendung würde daher eine deutliche Reduzierung schädlicher Treibhausgase bewirken.
Wir Menschen in den Industrienationen müssen und können den Wahnsinn der Überflussgesellschaft stoppen. Jede(r) von uns kann ihren/seinen Teil dazu beitragen.
Die wichtigsten Eckpfeiler sind:
- geplant einkaufen,
- vor dem Kauf Haltbarkeit der Lebensmittel prüfen,
- nur passende Mengen kaufen,
- Vorräte richtig lagern,
- genießbare Reste verwenden.
Die 56-seitige Broschüre „Naturfreunde-Hütten kochen auf! Rezepte & Tipps gegen Lebensmittelverschwendung“ bietet wichtige Informationen über den verantwortungsbewussten Umgang mit Lebensmitteln, viele praktische Tipps für die Lagerung von Nahrungsmitteln und eine Reihe von Rezepten, mit denen tolle Gerichte gelingen, für die man auch Übriggebliebenes verwenden kann.
Unter "Downloads" kann die Broschüre kostenlos heruntergeladen werden. Naturfreunde Mitglieder können die Broschüre auch gratis bestellen, für Nicht-Mitglieder wird ein Kostenbeitrag von 7 Euro in Rechnung gestellt.